Einige traditionelle Hochzeitsbräuche blicken auf eine lange Vergangenheit zurück und wandeln sich im Laufe der Zeit. Ein solches Brauchtum ist das der Brautjungfer. Einst noch eine eher unliebsame Rolle, zwischendurch teilweise in Vergessenheit geraten, freuen sich heute die jungen Damen, wenn sie als Brautjungfern ein wichtiger Bestandteil einer romantischen Hochzeitsfeier darstellen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was es mit dem Brautjungferritual auf sich hat und welche Aufgaben auf die Brautjungfern bei modernen Hochzeiten zukommen.
Was ist eine Brautjungfer und welche Aufgaben hat sie?
Brautjungfern sind die guten Feen der Hochzeit. Sie helfen bei vielen organisatorischen Belangen und tragen maßgeblich mit dazu bei, dass die Braut vor der Hochzeit eine schöne Zeit genießen kann. Außerdem zählt es zu den Aufgaben der Brautjungfern, der Braut moralischen Beistand und tatkräftige Unterstützung zu leisten, wenn die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren laufen und das Nervenkostüm der Braut dünn ist. So hilft sie beispielsweise bei- Auswahl des Brautkleides.- Beschriftung und Versand der Einladungskarten.- Suche nach lustigen Hochzeitsspielen.- Organisation des Geschenktisches.Aber nicht nur bei den Vorbereitungen zur Hochzeit und sowie der Organisation des Junggesellinnenabschieds übernehmen die Jungfern wichtige Aufgaben. Der Höhepunkt: der feierliche Einzug der Braut in die Kirche. Bevor die wunderschöne Braut in den Mittelpunkt aller Hochzeitsgäste gerät, sind es die Brautjungfern, die der Braut auf dem Weg zum Traualtar voranschreiten.Auch beim Abschluss der Trauung ziehen die Brautjungfern nach dem Paar aus der Kirche und alle Blicke werden nochmals auf die Jungfern gerichtet sein. Doch zuvor haben sich die Freundinnen der Braut darum gekümmert, dass Blüten und Konfetti an Blumenkinder und Gäste der kirchlichen Hochzeit verteilt wurden, um das frisch vermählte Ehepaar gebührend vor der Kirche zu feiern. Während des feierlichen Teils kümmern sich die Brautjungfern zudem darum, dass es der Braut an nichts fehlt, begleiten sie auf die Toilette und helfen auch beim Fototermin dabei, Brautkleid und Schleier hübsch zu drapieren.
Woher stammt der „Brauch“ der Brautjungfer?
Die Brautjungferntradition geht auf das Mittelalter zurück und war einst ein heidnisch-spiritueller Schutz vor bösen Dämonen. Dem Aberglauben nach suchten sich Dämonen Jungfrauen aus, um sie zu besetzen. Unverheiratete Mädchen schlüpften deshalb in wunderschöne Gewänder, die dem Kleid der Braut sehr ähnlich sahen. Mit dieser Verwirrungsmethode sollte der Dämon in die Irre getrieben und verhindert werden, dass er sich der Braut ermächtigen würde. Denn wenn viele Jungfrauen sich festlich für die Hochzeit kleiden, wäre es dem Dämon unmöglich gewesen, die echte Braut unter allen festlich gekleideten Jungfrauen zu erkennen.
Wer wird Brautjungfer?
Die Aufgabe als Brautjungfer ist eine sehr ehrenvolle Angelegenheit, denn traditionell wählt die Braut für diese besondere Rolle ihre engsten Freundinnen aus. Bei der Auswahl der Brautjungfern gilt es jedoch, einige Punkte zu beachten, wenn die Braut der alten Tradition folgen möchte:Die jungen Frauen sind- am besten unverheiratet.- nicht so gut mit dem Bräutigam und dessen Familie befreundet.- auf keinen Fall Ex-Partnerinnen des zukünftigen Ehemannes.- motiviert und haben Spaß daran, sich als Brautjungfer an der Hochzeit zu beteiligen.Allerdings nimmt man es heute mit den traditionellen Gewohnheiten bei der Brautjungfernwahl nicht mehr ganz so genau. So ist es mittlerweile auch vollkommen Ordnung, wenn verheiratete Freundinnen für diese ehrenvolle Aufgabe auserwählt werden.Da die Brautjungfer für ihre Unkosten (Brautjungfernkleid, Fahrtkosten, Übernachtungskosten) selbst aufkommen und viel Zeit sowie Geld investieren muss, darf die junge Frau ablehnen, ohne dass die Braut ihr dafür böse sein wird.Wie viele Brautjungfern von der Braut auserwählt werden, kann von der Größe der Hochzeitsgesellschaft abhängig gemacht werden. Die Anzahl kann zwischen zwei und acht Freundinnen liegen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Brautjungfer und Trauzeugin?
Die Braut ernennt meist die allerbeste Freundin zur Trauzeugin, welche dann während der gesamten Hochzeitsvorbereitung auch die wichtigste Beraterin der zukünftigen Ehefrau sein wird. Zunächst einmal teilen sich Trauzeugin und Brautjungfern einige ehrenhafte Aufgaben und sind vor allem eins: große Stützen für die Braut. Sowohl die Jungfern wie auch die Trauzeugin kümmern sich um das Wohlergehen der Braut vor und während der Hochzeit.
Im Gegensatz zur Trauzeugin kamen jedoch den Brautjungfern keine rechtlichen Verpflichtungen entgegen. Bis vor wenigen Jahren (1998) musste jedes Brautpaar für die standesamtliche Trauung gesetzliche Trauzeugen haben. Dies ist heute nicht mehr so, dennoch nimmt die Trauzeugin als “Ehrenbrautjungfer” eine ganz besondere Stellung bei der Hochzeit ein und übernimmt deutlich mehr organisatorische Verantwortung als die Brautjungfern. Die allerbeste Freundin ist in der Kirche für den Brautstrauß und gemeinsam mit dem männlichen Trauzeugen für die Eheringe zuständig. Außerdem halten die Trauzeugen im feierlichen Teil der Hochzeit eine Hochzeitsrede, während die Brautjungfern sich beim Feiern mehr um das Wohl von Hochzeitsgästen und Brautpaar kümmern.
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